Ortsgemeinde Eulenbis
 

Pfeifermühle

 

 

Pfeifermühle

 

 

Auf der Pfeifermühle gibt es heute vier Wohnhäuser, ein Gasthaus, ein Hotel und ein Sägewerk. Zur Entstehung der Ansiedlung gibt es in der Eulenbiser Ortschronik eine ausführliche Beschreibung. Dort erfahren wir, dass der Betreiber der "Pfeifermühle", heute "Obere Pfeifermühle", Daniel Jung 1685 ein Gesuch an die kurfürstliche Hofkammer stellte, an der Mooslauter eine weitere Mühle zu errichten. Er begründete das Gesuch damit, dass an seiniger jetzigen Mühle ständiger Wassermangel herrsche. Sein Antrag lief darauf hinaus eine Bannmühle für die Orte Weilerbach, Rodenbach, Erzenhausen, Eulenbis, Schwedelbach und Pörrbach einzurichten. Die Behörde erlaubte ihm die Einrichtung der Mühle, lehnte aber das Gesuch nach einer Bannmühle ab.

 

Bereits im Jahre 1693 verkaufte Daniel Jung die Mühle weiter an Johann Niclas Müller. Die schriftliche Bestätigung des Verkaufs zog sich bis zum Jahre 1700 hin, weil Unstimmigkeiten über den "eigentümlichen Platz" der Mühle auftauchten. Die Nachforschungen ergaben, dass nach 1600 eine Walkmühle von Peter Willenbacher von Willerbach betrieben wurde. Daniel Jung hatte das Land von den Erben gekauft und 1686 die Mühle gebaut.

 

Der neue Besitzer Johann Niclas Müller bemühte sich in den Folgejahren ebenfalls vergeblich um die Anerkennung als Bannmühle. Im Jahre 1719 brannte die Mühle ab und zwei Jahre später wurden auch die Nebengebäude ein Raub der Flammen. In beiden Fällen wurde Brandstiftung vermutet. Über die folgenden Jahre ist bekannt, dass 1751 der lutherische Pfarrer von Steinwenden Besitzer der Mühle war und diese an Johann Nicol Jung verpachtet hatte.

 

1782 wird Daniel Knapp als Besitzer der Mühle genannt
1789 ist Heinrich Groß Besitzer
1809 besitzt die Witwe von Heinrich Groß die Mühle

 

1818 entstand auf der linken Seite der Mooslauter als Nebenbetrieb der Groß'schen Mahlmühle eine Ölmühle. Die Witwe Groß regelte im Teilungsakt von 1818 den Besitz. Jakob Groß war Besitzer der Mahlmühle und sein Schwager Riebel Besitzer der Ölmühle. 1864 wird Adam Henn aus Weilerbach Besitzer der Ölmühle.

 

Johannes Gehm II von der "Oberen Pfeifermühle" heiratete die Tochter des Jakob Groß und übernahm einige Jahre später die Mahlmühle. Der letzte Müller, Johannes Gehm III stellte im Jahre 1910 den Mühlenbetrieb ein. Er beantragte eine Konzession zum Betreiben einer Ausflugsgaststätte, die 1926 von der Gemeindeverwaltung Eulenbis erteilt wurde. 

 

Die Ölmühle übernahm nach dem Krieg 1870/71 der Sohn von Adam Henn, Johann Wilhelm Henn. 1874 baute er ein Sägewerk an. 1882 wurde Adolf Henn geboren, der den Betrieb 1911 übernahm. Es begann ein kontinuierlicher Aufschwung des Sägewerkes. 1953 wurde die Ölmühle stillgelegt.